Ethnien sind ein soziales Konstrukt und liegen im Spannungsfeld von Klassifikationssystemen (als Ausdruck von Macht- und Gewaltverhältnisse) und der realen Existenz von länder-, regions- und schichtspezifischen Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsweisen.Gruppenidentität und -bewusstsein brauchen die Differenz zum "Anderen". Kulturelle Entwicklung braucht die offene Begegnung mit dem "Fremden" .

Interethnische und interkulturelle Forschung kann die Dynamik der Differenzlinien zwischen Gruppierungen analysieren. Wo wird abgegrenzt und wo werden im Sinne einer interkulturellen Kommunikation Barrieren überbrückt. Gerade "Kulturkonflikte" als Schnittstellen lassen diese Ambibalenz zutage treten. Praktisch gesehen muss die Forschung dabei zweierlei erfassen:

- die Gefahr der aggressiven Abgrenzung
- die Chancen, im Dialog Kulturen weiterzuentwickeln